Hochwasserschutz in NRW: Sorgen der Menschen zum Retentionsraum im Worringer Bruch müssen ernstgenommen werden

Hochwasserschutz in NRW: Sorgen der Menschen zum Retentionsraum im Worringer Bruch müssen ernstgenommen werden
2 min geschätzte Lesedauer

Am 12. Juni 2024 sprach der nordrhein-westfälische Umweltminister Oliver Krischer im Plenum über einen Antrag zum Hochwasserschutz und lobte die Bemühungen der Landesregierung, insbesondere das Projekt des Retentionsraums im Worringer Bruch. Dieses Projekt, das bereits seit 1998 in Planung ist, soll nun in die entscheidende Phase eintreten. Krischer betonte, dass nach jahrelanger Verzögerung dieses Jahr der Planfeststellungsbeschluss erreicht werden könne.

So einfach, wie der NRW-Umweltminister es darstellt, ist die Situation vor Ort jedoch nicht. Verfolgt man die Diskussionen, gibt es schon lange massive Bedenken der Einwohnerinnen und Einwohner. Von den 80 in Deutschland geplanten Retentionsräumen befinden sich vier in Nordrhein-Westfalen, darunter der in Köln-Worringen. Die Planungen für diesen Raum stießen jedoch auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung.

Im März 2019 legte die Arbeitsgemeinschaft Retentionsraum Worringer Bruch, bestehend aus dem Bürgerverein Köln-Worringen und dem Bürgerverein Köln Roggendorf/Thenhoven, Widerspruch gegen die vorgelegten Pläne bei der Bezirksregierung ein. Bereits seit 2012 gab es intensive Diskussionen zwischen den betroffenen Menschen vor Ort und den Stadtentwässerungsbetrieben Köln (StEB). Die geplante „große Lösung“ mit einem Fassungsvermögen von ca. 30 Millionen Litern, stieß auf erhebliche Bedenken. Die Menschen vor Ort befürchten im Flutungsfall der B9 eingesperrt zu werden, Schäden am Straßenunterbau, Bedrohungen geschützter Arten im Naturschutzgebiet und existenzielle Gefahren für die Bevölkerung, aber auch für die angrenzende Chemieregion. 

Eine „kleine“ Alternativlösung mit einem Fassungsvermögen von 15 Millionen Litern wurde bereits 2012 von den Bürgervereinen vorgeschlagen. Denn die seit Jahren engagierten Bürger*innen sprechen sich nicht generell gegen einen Polder aus. Der vorliegende Plan der Stadtentwässerung Köln, sei jedoch unverhältnismäßig, sowohl was den Schaden für Infrastruktur, Natur und die Bevölkerung angehe. 

Meine Kolleg*innen aus dem zuständigen Ausschuss und ich werden weiter an diesem Thema dranbleiben und die Sorgen der Menschen im Kölner Norden zur Sprache bringen.

👋
Unser Newsletter

Tragen Sie sich ein, um regelmäßig neue Infos in ihren Posteingang zu bekommen.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

2024-06-19