Bildungsgerechtigkeit ist einer der Schlüssel für bessere Chancen im späteren Leben. Kinder müssen von Anfang an die gleichen guten Bedingungen beim Lernen haben. Wichtig dafür sind genügend Lehrkräfte und pädagogisches Personal, kleine Gruppen und Klassen und gut ausgestattete Einrichtungen. Dass es in jedem Stadtteil genügend Schul- und KiTa-Plätze gibt, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Aber in ganz Köln fehlen in den KiTas und an allen Schulformen Plätze, im Kölner Norden wird dieser Mangel besonders deutlich:
Während es in ganz Köln für Drei- bis Sechsjährige KiTa-Kinder eine Versorgungsquote von 94,4 Prozent gibt, steht in Chorweiler lediglich für 84 Prozent der Kinder ein wohnortnaher Betreuungsplatz zur Verfügung. Ím Jahr 2022 plant die Stadt Köln 22 neue KiTas. Doch ausgerechnet in Chorweiler wird keine gebaut.
An allen Schulformen fehlen Plätze, das ist seit Jahren so. Dadurch werden manche Schulklassen bis zur Belegungsgrenze gefüllt, das bedeutet meist schwierigere Bedingungen für alle Schüler*innen und Lehrer*innen. Ein Drittel der Kinder, die ab diesem Sommer eine Gesamtschule in Köln besuchen wollten, haben dafür keinen Platz bekommen. Beim Bau neuer Schulen wurden entgegen der Wünsche von Eltern, Kindern und Lehrer*innen oft Gymnasien vor Gesamtschulen bevorzugt. Dadurch wird jetzt die freie Schulwahl eingeschränkt.
In ganz Köln fehlen Lehrer*innen, insbesondere Grundschullehrer*innen und Sonderpädagog*innen. Der Unterrichtsausfall im Kölner Norden ist im Vergleich hoch, besonders betroffen sind Haupt-, Real und Gesamtschulen. Dadurch können Kinder und Jugendliche nicht an allen Schulen gleich gut unterrichtet werden und es hat Auswirkungen auf den Bildungserfolg, in welchem Stadtteil Schüler*innen zur Schule gehen.
Ab 2026 kommt in ganz NRW der Rechtsanspruch auf einen Offenen Ganztagsschulplatz – aber schon heute kann der Bedarf nicht überall gedeckt werden. Deswegen muss der Ausbau des Offenen Ganztags an Schulen schnell vorangetrieben werden.
Meine Forderungen sind:
Gleiche Chancen und Bildungsgerechtigkeit muss es schon für die Kleinsten geben. Deswegen ist es gemeinsam mit der NRWSPD mein Ziel, besonders viel in frühkindliche Bildung zu investieren, um diese Chancen im Kölner Norden zu verbessern. Dafür muss der Besuch einer KiTa gebührenfrei werden, es braucht mehr finanzielle Mittel für KiTas und einen besseren Betreuungsschlüssel.
Der Schulbau muss beschleunigt und dabei Gesamtschulen priorisiert werden. Unterrichtsausfall und Unterbesetzung muss durch Neueinstellungen begegnet werden um die individuelle Förderung zu verbessern und die Besoldung für Lehrer*innen soll an allen Schulformen gleich sein. Außerdem sollen Schulen in Stadtteilen mit bisher weniger Förderung mit zusätzlichen personellen und sachlichen Mitteln ausgestattet werden.
Der Ausbau des Offenen Ganztags an Schulen muss schnell vorangetrieben werden. Gemeinsam mit der NRWSPD fordere ich außerdem, dass der Offene Ganztag in den Kernbetreuungszeiten kostenlos werden soll, um eine wirkliche Entlastung für Familien zu sein. Außerdem müssen verbindliche Mindeststandards geschaffen werden, um die Unterschiede in der Qualität von Förderung und Betreuung aufzulösen.