Letzten Dienstag traf ich mich im Rahmen des Runden Tisch Schule mit engagierten Bildungsakteur*innen in der Aula des Genoveva Gymnasiums in Köln-Mülheim zu einer Diskussion über das Thema „Chancengleichheit in der Bildung“.

Das Bildungssystem in Nordrhein-Westfalen schafft es nicht, allen Schüler*innen einen gleichen und fairen Zugang zu Bildung zu gewährleisten. Die Alarmzeichen häufen sich: noch nie haben so viele Kinder in den letzten Jahrzehnten das erste Schuljahr wiederholen müssen, Schüler*innen in der vierten Klasse können immer schlechter lesen, schreiben und rechnen.

Auf Initiative der SPD hat der Landtag NRW im letzten Jahr eine Enquetekommission zu dieser Problematik eingerichtet.

Frank Müller MdL, Sprecher der Enquetekommission „Chancengleichheit“ der SPD-Landtagsfraktion, hat über die Arbeit der Kommission berichtet und Schwerpunkte aufgezeigt.

Dabei geht es vor allem um die Verbesserung der Übergänge im Bildungssystem und die Frage, ob nicht mehr Eigenverantwortung der Schulen den Schüler*innen bessere Chancen ermöglicht. In der Diskussion ging es dann u.a. um Bildungsdokumentationen, die Zukunft der OGS und bessere Berufsorientierung. Natürlich wurden auch der Fachkräftemangel, aber auch die Frage, wie man in multiprofessionellen Teams einen guten Austausch gewährleistet und trotzdem genügend Zeit für den eigentlichen Unterricht hat, angesprochen. Die Schulen leiden zudem unter zu viel Bürokratie. Der Aufwand und die Unübersichtlichkeit, die durch die vielen verschiedenen Finanzierungstöpfe für Schule entstehen, ist dafür ein Beispiel. Dies und viele weitere wichtige Hinweise konnten wir Frank Müller für die Arbeit der Enquetekommission mitgeben.

Es wurde zudem deutlich, dass die vielen Schulen in Köln mit hohem Sozialindex deutlich mehr Unterstützung und Ressourcen brauchen, Stadtbezirke wie Mülheim, in denen sich die ungleichen Lebensverhältnisse eher noch verschärfen, sind besonders belastet. Wir waren uns einig: wenn die Kinder in unserem Stadtbezirk gerechte und gleiche Bildungschancen haben sollen, muss es endlich eine deutliche Veränderung in den bisherigen Bildungsstrukturen in NRW geben.