Wie viel ist deine Bildung wert?

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Die SPD fordert die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung, auch für Sozial- und Gesundheitsberufe. Dies soll durch eine Verankerung beider Ausbildungswege in die Landesverfassung erfolgen. Nur so ist das Thema der Gleichwertigkeit künftig bei allen Entscheidungen des Gesetzgebers rechtsverbindlich. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist dies eine wichtige und richtige Maßnahme. Aber es bleibt nicht nur beim Thema der Gewinnung von Arbeitskräften. Es geht auch um Respekt und gesellschaftliche Anerkennung für alle – egal, ob sie eine Berufsschule oder eine Universität besucht haben!

Respekt hat auch etwas mit Entlohnung zu tun. Wir sagen hier ganz klar: gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! Ein:e Meister:in darf nicht schlechter verdienen als eine:r Bachelor-Absolvent:in. Es braucht Gesetze, die eine ungleiche Bezahlung bei gleichwertiger Arbeit verhindern. Bisher kann die Gleichwertigkeit einzelner Qualifikationen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen mithilfe von sogenannten DQRs bestimmt werden. Diese hilfreiche Einstufung ist jedoch bislang eine bloße Empfehlung und noch nicht rechtsverbindlich. Deshalb fordern wir auch die Verrechtlichung der DQRs als notwendigen Schritt für die Gleichwertigkeit.

Die Verankerung in die Landesverfassung und die Verrechtlichung der DQRs können nur der Anfang sein. Es müssen weitere Maßnahmen folgen. Deshalb haben wir in diesem Monat Expert:innen im Rahmen einer Anhörung befragt, die auf die beiden Hauptforderungen und weitere Punkte eingegangen sind. Wie könnten weitere Ideen aussehen? Eine Verbesserung der Berufsorientierung in Schulen aller Arten und Universitäten muss zum Beispiel angestrebt werden, ebenso wie eine Vereinfachung der Durchlässigkeit zwischen beiden Bildungsbereichen. Gerade für Menschen, die ihre Entscheidung auf dem Weg ändern und von der Universität zur dualen Ausbildung wechseln möchten, ist Letzteres ein wichtiger Punkt. In all diesen Fragen spielen auch die Zugangsberechtigungen zur Bildung im Allgemeinen eine zentrale Rolle. Mit dem Abitur darf man zum Beispiel ein Studium aufnehmen. Mit dem Abschluss einer dualen Ausbildung aber oft nicht. Die Frage der Hochschulzugangsberechtigung sollte, auch laut Expert:innen, neu diskutiert und evaluiert werden.

Obwohl es im Landeskoalitionsvertrag suggeriert wird, ist berufliche und akademische Bildung (noch) nicht gleichwertig. Das erreichen wir nicht mit Worten, sondern mit Taten. Wir wollen, dass Menschen respektiert und im Rahmen eines gerechten und transparenten Systems entlohnt werden. Wir wollen aufhören, beide Bildungsbereiche gegeneinander aufzuwiegen. Wie das gelingen kann, haben wir oben verkürzt dargestellt. Wir werden das Thema weiterhin auf die Agenda bringen und euch auf dem Laufenden halten.

(Bildquelle: Pixabay)

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2023-08-24
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